1961_aufschlagstudie2

Vereinsgeschichte

20 – 40er Jahre

Am 01.04.1929 ist die Geburtsstunde der Tennisabteilung des Vereins für Leibesübungen (VfL). Im Herbst 1928 stellt der Trainer Clemens Fischer einen Antrag an den VfL in der Jahnsporthalle Tennis spielen zu dürfen.

Mit der Auflage, dass Fischer für alle aufkommenden Schäden in der Halle bürgen soll, wird der Antrag genehmigt. Ein halbes Jahr später hat Kamen einen Tennisverein und Westfalen seine erste Tennishalle.

Bei schönem Wetter treffen sich die Tennisbegeisterten bei Heinrich Wäscher, der an der Jahnstraße (in der Nähe des heutigen Arbeitsamtes) seinen eigenen Privatplatz besitzt. Das Anlegen eines eigenen Tennisfeldes dauert nicht lange. Schon im nächsten Jahr können die Vereinsmitglieder an einem neuen Standort „aufschlagen“: im Garten des Hotels „Bergheim“ (früheres Cafe Dreispitz).

Leider wird dieser Tennisplatz in den darauffolgenden Kriegsjahren zerstört und schließlich von Besatzungstruppen benutzt.
1948, nur 3 Jahre nach dem Krieg, entschließen sich die Vereinsmitglieder zum Bau einer neuen Anlage. Mit 1777 DM Startkapital, viel Schweiß und Eigeninitiative, wird das Tennisfeld erneut an alter Stelle angelegt. 70 Mitglieder zählt der Tennisverein zu dieser Zeit. Ein einziger Platz für 70 Mitglieder? Schwer vorstellbar. Als die Mitgliederzahl dann auf 120 steigt, müssen Taten folgen.

Die Stadt weist dem Verein ein freies Feld direkt neben dem Freibad aus. Der Bereich ist zwar ein „vergammeltes Loch“ aber davon lassen sich die Tennisfreunde nicht abschrecken. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse und des Landessportbundes können sie zur Tat schreiten. 100 Arbeitsstunden leistet jedes Vereinsmitglied ab. Ganze 76 Güterwagons transportieren Tonnen von Gestein für die Errichtung der Anlage.

50er – 60er Jahre

Das Team von 1950

Das Team von 1950

Am 19.8.1950 ist es dann soweit! 6200 Arbeitsstunden liegen hinter ihnen – viel

Mühe und Eigeninitiative.
Mit einem Kapital von 8925 DM bauen die Kamener Tennisspieler eine Anlage, die nach damaligen Berechnungen 40000 DM gekostet hätte! Sie können wirklich stolz sein auf ihre 4 neuen Tennisplätze…

1951 können sich die Spieler in ihrem frisch erbauten „Vereinsheim“ nach einem anstrengenden Spiel zum klönen, quatschen und Mineralwasser-trinken zusammensetzen. Die Mitglieder sind sehr stolz auf ihr eigenes Vereinsheim und nennen es liebevoll „Hütte“.

Der Tatendrang der Kamener hat sich herumgesprochen und so erhalten sie 1956 die Ehre, ein Turnier zwischen den Westfalen und der Schweiz ausrichten zu dürfen.

Da die Mitgliederzahl immer weiter wächst und 1964 schließlich bei runde 250 Tennispieler- und spielerinnen liegt, entschließt man sich im selben Jahr 2 weitere Plätze anzulegen. Zur Einweihung gibt es ein Freundschaftsturnier zwischen Jugendmannschaften aus Westfalen und Schweden.
Im selben Jahr gründet sich in der Tennisabteilung eine Basketballgruppe. Die „Raufballer“ treffen sich bis heute jede Wintersaison einmal in der Woche zum Basketballspielen.

In den darauffolgenden Jahren gibt es nicht nur bauliche, sondern endlich auch sportliche Erfolge. Das Vereinsmitglied Detlef Berger wird 1968 internationaler Meister im Junioren-Doppel, In Westfalenmeisterschaften und Pokalturnieren gehen die VfLer immer häufiger als Sieger hervor. 1970 werden Vera Zinke und Detlef Berger Westfalenmeister im Mixed. 1971 schafft es die 1. Herrenmannschaft erstmals in die Verbandsliga aufzusteigen.

In den 70er Jahren steigt die Zahl der Mitglieder auf 440. Damit auch bei schlechtem

Wetter gespielt werden kann, errichtet die Tennisabteilung 1972 für 60000 DM eine Traglufthalle. Im selben Jahr wird die „Hütte“ abgerissen und es ein neues Clubhausgebaut.
Sportliche Erfolge und weiter steigende Mitgliedszahlen – es ist Zeit für weitere Tennisfelder! 1973 entstehen die Plätze 7 und 8, wobei letzterer für den Bau der Tennishalle des Westfälischen Tennisbundes wieder weichen muss.

Weitere sportliche Erfolge folgen. Nachdem die 1. Herrenmannschaft zuerst abgestiegen ist, schafft sie in zwei aneinander folgenden Jahren den Aufstieg in die Verbands- und 1976 schließlich in die Oberliga.

1977 eröffnet der Westfälische Tennis-Verband (direkt neben Platz 7) sein neues Leistungszentrum und von da an kommen die besten Nachwuchsspieler des WTV auf die Anlage des VFL Kamen.

1979 feiert die VfL-Tennisabteilung ihr 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wird auf der Tennisanlage eine Vorrunde des „Coupe Cadetes“ ausgerichtet, bei der Juniorenteams (bis 16 Jahre) aus den Niederlanden, der Schweiz, Dänemark, Norwegen und natürlich aus dem eigenen Land antreten (die Deutschen belegen in der Endrunde im französischen Le Touquet hinter Schweden den 2. Platz).
Im selben Jahr fahren die Jugendspieler des VfL ins englische Seebad Hastings. Weitere Jugendfahrten nach Österreich, Jugoslawien, Frankreich, Holland, Ungarn, Israel und sogar auf die Kanarischen Inseln folgen.

80er – 90er Jahre

1981, 2 Jahre nach dem „Coupe Cadetes“, findet auf der Tennisanlage des VfL wieder ein hochkarätiges Jugendturnier statt. Dieses Mal darf der VfL sogar die Endrunde ausrichten. Beim „Copa del Sol“ spielen die besten Juniorenspieler bis 14 Jahre aus England, Norwegen, Schweden und Deutschland gegeneinander. Mit dabei ist ein Tennisspieler, der 4 Jahre später als jüngster und erster deutscher Spieler Wimbledon gewinnt: Boris Becker.

Dem Verein wird 1983 die finanzielle Selbstständigkeit zugestanden. Im selben Jahr wird Thomas Otte Bezirksmeister der Herren.
476 Mitglieder, davon 100 Jugendliche, zählt 1985 der Verein und ist damit zweitstärkste Abteilung beim VfL.

1986 ist die Jugendmannschaft aus Makkabi Natanja, Israel, zu Gast. Schon seit Jahren werden gute Kontakte zu diesem Land (nach Eilat und Kiriat Tivos) gepflegt. Im Austausch nimmt Sascha Schulz am israelischen Tennis-Circuit teil und tourt einen Monat lang durch Israel.
Die 1. Seniorenmannschaft steigt 1987 in die Oberliga auf, 3 Jahre später folgen die Seniorinnen.

1993 erfolgt die Verselbstständigung der Tennisabteilung. Sie trägt nun den Namen „VfL Tennis 1929 e.V.“ und um die weitere Verbundenheit zum ehemaligen Hauptverein zu symbolisieren, noch den Zusatz: „im VfL Kamen“

Im Jahr 1997 entschließen sich die Mitglieder ihr altes Vereinsheim zu renovieren. Mit viel Aufwand modernisieren sie das Clubhaus sowie die Umkleidekabinen und Duschräume. Am 11. Mai 1997 wird es bei einem großen Fest mit Vertretern der Stadt, Freunden, Sponsoren sowie den Vorständen benachbarter Vereine und den Handwerksbetrieben eingeweiht.

1998 steigen die Senioren in die Verbandsliga auf, die 1. Damenmannschaft in der Winterrunde in die Oberliga.

1999 feiern die VfLer neben ihrem 70-jährigem Bestehen, 35 Jahre Schwedenfreundschaft. Alle 2 Jahre fand abwechselnd eine Fahrt nach Ängelhom oder ein Besuch in Kamen statt. Zu den beiden Feierlichkeiten kommen die Schweden nach Kamen, spielen ein Tennisturnier gegen den VfL und feiern anschließend mit dem gesamten Verein in der Stadthalle Kamen ein großes Jubiläumsfest.

2000 – heute

Sommerfest 2013

Der neue Spielplatz 2013

In den Jahren 2001 und 2002 finden die 53. und 54. Westfalenmeisterschaften auf der Anlage des VfL Tennis statt – mit großem Erfolg: 2002 holt sich der ungesetzte Spieler Ulf Schmidt den Westfalenmeistertitel bei den Herren 30.

2004 feiern die Herren 30 ihren dritten Aufstieg in Folge und erhoffen sich sogar einen weiteren Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zu ihrer Verstärkung holen sie den polnischen Spitzenspieler Bartolomiej Kuchta. Leider bleibt dieses Ziel aufgrund der starken Gegner unerreicht. Auch die Herren 40 sind das dritte Mal in Folge aufgestiegen und spielen in der Westfalenliga.

Neue technische Hilfsmittel werden gekauft, welche die Platzpflege ungemein erleichtern. 2007 wird eine befahrbare Walze angeschafft und im Herbst 2009 kann durch Spenden noch eine neue Fräsmaschine erworben werden.

2008 erhalten die Kabinen einen neuen Anstrich.

Ein großes Fest feiert der VfL im Jahre 2009. Der Tennisverein besteht seit nunmehr 80 Jahren.

Nach einem Jahr Abstinenz schlagen die Damen 30 2012 erneut in der Regionalliga auf.

2012 können Vereinsmitglieder ihr „Ballgefühl“ auch auf einer neuen Boulebahn unter Beweis stellen.

2013 Für unseren Nachwuchs wurde ein neuer Spielplatz mit Sandkasten, Schaukel, Spielturm und Trampolin eingeweiht.

2016 Die 1. Kamen Open, ein mit internationalen Weltklasse-Spielern besetztes Turnier, findet auf unserer Anlage statt.

Weitere Impressionen aus den 60-/70er Jahren